Hoch über dem Ort, im ummauerten Kirchhof, steht die alte ehem. Wehrkirche, sie war einstmals die Burg des Dorfes, hierher konnte sich die Bevölkerung zurückziehen immer dann, wenn eine Gefahr drohte. Denn alle anderen Häuser im Dorf waren wohl in Fachwerkbauweise mit Strohdächern errichtet und boten somit wenig Schutz, besonders gegen die Brandschatzung marodierender Truppenteile.


 Aber auch in den Territorialkriegen der kleinen Grafschaften und Ritterschaften wurden die Dörfer der Gegner bevorzugt überfallen, um vermeintliche Rechte gegen den zuständigen Landesherren und Widersacher durchzusetzen, auch weil die Städte und Residenzen damals schon stärker befestigt waren.

Hessen war damals Holzbauland, selbst in Städten waren Steinbauten überaus selten, so wird z. B. 1251 in Marburg ein „Conradus de domu lapidea“ genannt, der also allein durch den Besitz eines Steinhauses identifiziert wird

Nach der Überlieferung soll ursprünglich auch der Kirchhof von Nonnenroth zusätzlich mit einer höheren Mauer befestigt gewesen sein, von der die Reste und auch der spitzbogige Eingang auf der Ostseite noch erhalten sind. Es sollen aber auch noch 4 Rundtürme an den Ecken vorhanden gewesen sein, die mit Schießscharten versehen die Befestigung vervollständigt haben, von denen aber heute nichts mehr zu sehen ist. Wir wissen, dass der Kirchhof an sich schon als Ort von besonderer Bedeutung für unsere Vorfahren gewesen ist, als Ort des Friedens diente er öfter auch als Ort für Verträge

Als Beispiel soll hier angeführt werden eine Urkunde des Klosters Wirberg vom 1. August 1199. Da löste Bernhelm von Gottes Gnaden Propst der Kirche St. Marien auf dem Wirberg, die Witwe Adelheid des Eberhard von Merlau von der Exkommunikation und der Ritter Eberhardt durfte in geweihter Erde (Kreuzgang des Klosters) endgültig beerdigt werden, nachdem ihm vorher diese Bestattung 2 mal verweigert worden war. Der Friedhof genoss seit dem „Codex Theodosianus“ Immunität, jede Verletzung stellte ein Sakrileg dar.